Mittwoch, 28. März 2012

H. Schmalfuß 1. Sonett - Thema Frühling

Die Frühlinge

Da isser nun, der Frühling. Fast verpasst, das dürre Ding!
Grünlich wird, was vorher bräunlich. Oder Gräulich?
Wie als Ulrike bei der Party... So viel Kotze! Unerfreulich.
Schiebt mal die Oma in den Garten. Und nun sing.

Ein Staffordshire verbeißt sich in die ersten Kinderwaden.
Ulrikes Brüste explodiern im ersten Sonnenstrahl.
Teenieschweiß und Käsefüße. Bürgermeisterwahl
Wie wünsch ich mir die winterkalten Kohleschwaden!

Wirf die Würste auf den Rost und dich selbst mir vor zum Fraß!
Schönes Mädchen: Dieser Frühling wird dein Bester!
Ich schnipse Knospen mit dem Finger. Ich mach nur Spaß

In meinen Augen siehst du vergangne Frühlinge, verschwommen
Und in Deinen, wenn ich dich an mich ziehe, Schöne?
Seh ich die Frühlinge, die kommen.

M.Luhn 1. Sonett - Thema Frühling

Frühling

Der Himmel walkt in farbig-blauem Flieder,
Bäche schlängeln durch das tief-geschnitt‘ne Tal.
Vorbei ist‘s Dunkel, fern unnütz Winters Qual,
Winde wabern wärmend wohlwollend wieder.

Grüne Lande, beseelen uns‘re Glieder.
Stehlen die Gefühle, Menschen vor der Wahl?
Zu sterben, weilen, wiederkehren, Schicksal?
Schwelgt glückend des Gemütes auf und nieder?

Im Neuanfang nach langer Trauer grünen,
die Welt, die Geister, Muße und die Freundschaft.
Im Neuanfang ist keine Schuld zu sühnen.

So fühl ich Glück und Segen; des Leben’s Saft,
mit Liebe, weder Zwerge nöchern Hünen,
schwillt die edle Brust von neuer Lebenskraft.

Ein Wettstreit der Dichter.

Es hat sich angebahnt: Ein Wettstreit von Dichtern. Lange umkreisten sie sich bedrohlich. Nun ist der Kampf ausgebrochen. Episch und gnadenlos. Die Plattform zum Austausch der kreativen Werke. Eine Plattform für Duell und abschließende Vernichtung. Grausam. Aber notwendig.